Predigt Christmette 2016
In einer der großen Tageszeitungen war in der vergangenen Woche ein Bild zu sehen, das mich tief berührte. Zu sehen waren weg gesprengte Betonteile eines Hauses im Osten von Aleppo. Dahinter Berge von Schutt so weit das Auge reicht. Lakonisch, wie abwesend, wie betäubt, sitzt ein etwa zwölfjähriger Junge, angelehnt an eine zerschossene Betonwand. Mutterseelenallein in dieser Wüste des Grauens. In der Hand eine Plastiktüte auf der Teddybären abgebildet sind: im Inneren wohl die einzigen Habseligkeiten, die der Junge retten konnte, was auch immer es sein mag. Seine Kindheit, welche das Bild auf der Tüte verkörpert, ist eh schon längst vorbei...
Quelle: Rhein Neckar Zeitung - Weihnachtsausgabe 2016
WEIHNACHTSGRUß DES PFARRGEMEINDERATS
Liebe Mitchristen,
wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu und ähnlich wie am Ende eines langen und ereignisreichen Tages ist es an der Zeit, zurückzublicken und das, was war, noch einmal zu betrachten.
Das zurückliegende Jahr hat uns vieles beschert, wofür wir dankbar sein dürfen. Das Kirchenjahr ist reich an Festen und Feiern, an Gedenktagen, an besinnlich ruhigen und auch an frohmachenden Zeiten.
So waren in diesem Jahr an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen nach Ostern unsere Kommunionkinder zum ersten Mal an den Tisch des Herrn geladen und in drei festlichen Gottesdiensten im November wurde den Jugendlichen unserer Seelsorgeeinheit von Weihbischof Dr. Bernd Uhl der Firmsegen gespendet. Zwei pensionierte Priester feierten mit uns das außergewöhnliche Fest des Goldenen Priesterjubiläums und unsere drei Pfarrfeste hatten ihren festen Platz im Jahreslauf...
Predigt zum Vitusfest 2016:
Quelle: Internet
Es gibt Bilder, die Weltgeschichte schreiben. Ich denke da an das Foto von jenem Flüchtlingskind, welches die dramatisch – gefährliche Flucht nicht überlebte, das bei hoher See über Bord ging, und dann mutterseelenallein am Strand lag. Man hat damals in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, ob ein solches Bild für die Gesellschaft überhaupt zumutbar ist, ob es nicht voyeuristisch jene auf den Plan ruft, die sich am Leid der anderen ergötzen. Das Gesicht dieses Jungen war nicht zu sehen. Es war wie eingegraben in den Sand des Strandes. Bei allen offenen Fragen und Bedenken hatte ich aber den Eindruck, dass gerade dieses Bild zur Nachdenklichkeit und Aufmerksamkeit angeregt...
Quelle: dpa im Internet
Predigt zu Fronleichnam 2016
Das Wort „Hingabe“ ist ein heiliges, unantastbares Wort, bei dem uns eigentlich der Schauer über den Rücken laufen muss. Nicht jede kleine Geste des Alltags, nicht jede selbstverständliche Handreichung des Lebens ist gleich Hingabe. Das bedeutet: mit diesem Wort verbinden wir das ganz Große, zu dem jemand nur aus fast übermenschlicher Liebe fähig ist. Bei Jesus können wir die Haltung der Hingabe erkennen. Ganz fokusiert begegnet sie uns in seinem Leiden und Sterben. Dieses unsagbar Große schauen Christen an, wenn sie Eucharistie feiern. Wir tun es heute mit ganzem Herzen und mit allen Sinnen...
Predigt zum Dreifaltigkeitsfest 2016
Gott offenbart sich in den Schriften des alten und neuen Bundes und weit darüber hinaus. Er offenbart sich, gebiert sich je neu hinein in die Schöpfung, in uns Menschen. Er lässt uns teilhaben an seinem göttlichen Glanz. Darüber dankbar nachzudenken, ist am heutigen Dreifaltigkeitsfest unsere Aufgabe...
Predigt zu Christi Himmelfahrt 2016
Die christlichen Festtage erschließen sich uns modernen Menschen nicht auf den ersten Blick. Sie brauchen – wie vieles im Christentum – eine theologische Erklärung und eine geistliche Durchdringung. Von außen betrachtet mutet der Begriff „Himmelfahrt“ unaufgeklärt, ja irreführend an. Falsch wäre es, uns Christen zu unterstellen, wir würden bei einem mythologischen Verständnis der Entrückung stehen bleiben, wie uns dies beispielsweise das Alte Testament bei der Himmelfahrt des Elias schildert...