Liebe Mitchristen,
"Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?" (Lk 24, 25-26)
Diese Worte richtet Jesus an die beiden Jünger, die sich nach seinem Tod auf den Weg nach Emmaus gemacht haben. Tief traurig und resigniert sind sie. Sie wollen nur noch weg, weg von all diesen schrecklichen Ereignissen dort in Jerusalem. Sie sind voller Trauer, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit, Angst und Zweifel.
War denn alles umsonst? Ist jetzt alles aus?"
Ich kann diese beiden Männer sehr gut verstehen. Wie oft geht es uns auch so. Wir sind gefangen in unserem Leben, in allem was uns belastet, kreisen nur noch um uns selbst und resignieren.
Und dann trifft auch uns die Frage: "Begreift ihr denn nicht?"
Nein, begreifen können wir das, was wir an Ostern feiern, mit unserem kleinen menschlichen Denken nicht. Wie auch? Wie sollen wir begreifen, dass Gottes Liebe zu uns Menschen so groß ist, dass er seinen einzigen Sohn qualvoll sterben lässt, um in allem, was uns in unserem Leben quält, bei uns zu sein.
Wie könnten wir je die große Liebe Gottes begreifen, die den Tod bezwingt und uns durch die Auferstehung das Leben in Fülle schenkt? Begreifen können wir es nicht, aber glauben dürfen wir es.
Was die Jünger auf dem Weg nach Emmaus erleben durften, das dürfen auch wir erleben: Der Auferstandene geht mit uns durch unser Leben, er ist an unserer Seite, besonders dann, wenn es schwer und trostlos ist, auch wenn wir ihn so oft nicht erkennen.
Er geht mit uns, er schenkt uns seine frohmachende Botschaft und er schenkt sich uns, wie er es versprochen im Brot - immer wieder. Mit ihm gemeinsam dürfen wir erleben, dass Ostern auch in unserem Alltag geschehen kann: Immer dann, wenn wir dem Leben mehr trauen, als dem Tod, wenn wir den entscheidenen Schritt tun und Grenzen überschreiten. Wenn wir aus unseren Gräbern herauskommen und Steine aus dem Weg wälzen.
Jesus hat es uns vorgemacht - und er lädt uns zur Nachfolge ein.
Wir dürfen auferstehen, weil Gott uns zum Leben ruft - jeden Tag aufs Neue - das ist Ostern.
Wir wünschen Ihnen allen ein frohmachendes Osterfest!
Im Namen des Seelsorgeteams
Beate Hintermayer-Tilly
Gemmeindereferentin
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